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18. März

Ihr Lieben,

 

bestimmt seid ihr auch so betroffen über die schlimmen Ereignisse, die in Japan passiert sind, und macht euch viele Gedanken darüber. Als ich meinen letzten Eintrag früh morgens zum Geburtstag meines Neffen schrieb, da wußte ich noch nichts von dem Erdbeben, auch nicht von dem Tsunami der folgte und der atomaren Katastrophe. Wir haben keinen Fernseher und auch kein Radio, so habe ich erst am Nachmittag davon erfahren. Wir haben in den letzten Jahren, wenn so etwas Schlimmes passiert war, immer unseren kleinen Beitrag geleistet in Form von Spenden und da das viele, viele Menschen überall auf der Welt tun, ist es auch wirklich sinnvoll und eine große Hilfe. Aber ansonsten fühle ich mich ziemlich hilf- und machtlos. Was die Atompolitik angeht, besonders auch in unserem Land, habe ich immer wieder auch eine richtige Wut im Bauch. Zu so viel Verantwortungslosigkeit fallen mir einfach keine Worte mehr ein! Seit Jahren schon zeigen die vielen Menschenketten, Unterschriften, Veröffentlichungen etc. sehr deutlich, dass wir keine Atomenergie wollen, dass uns die damit verbundene Gefahr für uns und unsere Umwelt bewußt ist! Aber trotzdem wird immer wieder über diese vielen Menschen, über uns, hinweg entschieden bzw. gibt es immer noch zu viele Befürworter, die sich der Gefahr (noch) nicht bewußt sind oder die einfach keine Verantwortung übernehmen wollen! Stattdessen hören wir, "dass unsere Atomkraftwerke sicher seien". Nichts ist sicher, nirgendwo! Wir werden doch niemals in der Lage sein, Atomkraft "unter Kontrolle" zu halten. Und was ist mit dem Atommüll, der schon jetzt für Millionen Jahre Teile unserer Erde verseucht hat ? War nicht Tschernobyl schon Warnung genug? Es gab doch schon so viele menschengemachte Tragödien, die eigentlich jeden wachrütteln müssten und die immer wieder deutlich machen, dass wir uns selbst und unsere Umwelt in Gefahr bringen, wenn wir in natürliche Kreisläufe eingreifen. Und das tun wir ja ständig und in allen Lebensbereichen. Und dazu kommen noch die vielen anderen Probleme überall auf der Welt und meine ganz eigenen kleinen und großen Sorgen und dann möchte ich mich manchmal am liebsten "unter der Decke verkriechen"...

 

Dass es mir im Moment nicht so gut geht, liegt eben nicht nur an den Erkältungs-Viren, nicht nur an der Katastrophe in Japan. Spätestens in solchen Momenten wird mir meine "Winzigkeit" wieder bewußt und meine Hilflosigkeit. Ich bin in den letzten Tagen durch den Infekt wenig zum Puppen nähen gekommen, und doch hat mir meine Arbeit auch etwas Trost spenden können. Zum einen hat sie mich wohl abgelenkt von schlimmen Gedanken, zum anderen hat sie mir aber auch extra Gelegenheit gegeben, nachzudenken. Und durch mein handwerkliches Tun konnte ich meine Gedanken auch wieder in positivere Bahnen lenken. Es bleibt ja doch auch die Hoffnung, dass es nach der Katastrophe in Japan eine Kehrtwende in der Atompolitk gibt, eine aufrichtige, echte. Und darauf, dass eines Tages Vernunft und Verantwortung "regieren" und wir ohne Atomkraft auskommen. Auch wenn ich gleich schon wieder erschrocken bin, wenn ich lese, dass ein "schneller Atomausstieg" immer noch viele Jahre Atomenergie bedeuten.

 

Heute habe ich "Trostbilder" für euch von Maike. Das kleine Puppenmädchen ist letzte Woche noch entstanden und wird sich bald auf die Reise machen. Und dann kann es einem kleinen Mädchen Spielgefährte und Lebensbegleiter sein. Und in dem Gedanken, dass eine Puppe von mir einem (kleinen) Menschen eine Freude bereiten kann, finde ich ein Stück Trost. Und den brauche ich in solchen Situationen, um meinen Blick auch wieder auf die schönen Dinge um uns lenken und den Sorgen und Ängsten in mir Hoffnung und Lebensmut entgegen stellen zu können. Vielleicht kann ich euch sogar für einen kleinen Moment ein wenig aufmuntern mit dem, was Wenzel zum Kurs Anfang März aus dem Wald für mich mitbrachte mit den Worten "Mama, ich habe was ganz Gutes für dich gefunden, da kannst du jetzt immer die Hosen anprobieren und nähen..."

 

Herzlich,

eure Sanne - immer noch gedankenversunken

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Maike, 28 cm groß

Wenzels Mitbringsel aus dem Wald zum Hosen nähen...

12. März

Ihr Lieben,

 

heute ist ein ganz besonderer Tag, denn heute hat mein Neffe Jakob Geburtstag. Das Geburtstagspaket ist gestern noch rechtzeitig angekommen und Fridericke liegt schon in seinen Armen. Sie ist ganz nach seinen Vorstellungen genäht: blondes Haar, das lange Kleid mit Unterrock und als Farben stand in seinem Brief "yellow, orange, red"- habe ich natürlich auch gemacht und einen süßen Beerenstoff ausgesucht, auch wenn es noch eine Weile hin ist bis zur Beerenzeit. Jetzt freu ich mich schon auf den nächsten "familären" Puppenwunsch, denn eine meiner Nichten hat sich zur Kommunion auch ein Puppenkind gewünscht, ein ganz großes...

 

Vielleicht fragt ihr euch ja manchmal, was die Sanne eigentlich macht, wenn es hier längere Zeit still ist und sie keine kranken Spatzen im Nest hütet? Neben den "normalen" Puppenwünschen und Schatzkistenpuppenkindern gibt es z.B. Kurse, die ich gebe und gründlich vorbereite; Anleitungen, an denen ich kontinuierlich schreibe oder ich arbeite "so nebenbei" an deren Übersetzung (habe da gücklicher Weise eine ganz liebe Kundin aus den Staaten an meiner Seite, die mir ganz sehr hilft) oder ich bastele weiter an den e-books (Ich sage euch lieber nicht, wieviel hunderte Fotos ich dafür schon gemacht habe, aber sie müssen natürlich auch noch bearbeitet werden. Es ist übrigens sehr zeitaufwendig, während der Arbeit jeden einzelnen Schritt zu fotografieren...) oder vielleicht nähe ich auch schon "ganz heimlich" die ersten Puppen für meine kommenden Märkte, die ich ja rechtzeitig vorher vorbereiten möchte. Meine Arbeit als Puppenmacherin beschränkt sich bei weitem nicht nur auf das Puppen nähen! Meine Internetseite möchte ich regelmäßig aktualisieren, euch neue Puppen-Bilder zeigen und natürlich auch eure Mails beantworten. Und dann kommt dazu noch die "Büroarbeit", die u.a. aus den monatlichen Abrechnungen, Materialbestellungen und Anmeldungen für Märkte besteht. Mama, Ehefrau und Hüterin von Haus und Garten bin ich ja sowieso...

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Fridericke, 42 cm groß

Ja, und ab und an mache ich dann auch noch was ganz anderes, wie z.B. die Filzfiguren oder generell gefilzte Sachen. Mitte Februar habe ich mit meinem bisher zeitaufwendigsten Filzprojekt begonnen. Nach acht vollen Filztagen (mancher davon endete nachts halb drei oder gar später...) ist Lucy entstanden, ein 45 cm großes komplett nass gefilztes Puppenkind. Ihr ganzer Körper ist mit unendlich vielen Streicheleinheiten ganz fest gefilzt --- mir schwirrte während der Arbeit oft das Lied "Tausend mal berührt" durch den Kopf--- und dennoch habe ich sie so konzipiert, dass sie voll bewegliche Arme und Beine hat. Selbst ihr Köpfchen ist beweglich... Die Konturen im Gesicht entstehen durch stundenlanges sorgfältiges streicheln, reiben und mit den Fingern und Nägeln modellieren. Bei den Haaren habe ich mich bewußt für Mohair entschieden, weil es so schön natürlich ist und sich auch frisieren lässt. Lucys Augen habe ich aufgestickt und die Konturen von Nase, Mund und Kinn mit hautfarbenen Garn noch extra hervorgehoben. Sie trägt aus ganz weicher Merinowolle zart und dünn gefilzte Filzkleidung (Kleidchen, Unterhose, Ringelstulpen, Ballerinas, Jacke und Mützchen), die sich leicht an- und ausziehen lässt. Natürlich hat sie auch einen eigenen kleinen Begleiter namens Jaspar, der ein lustiges Ringelzipfelmützchen und einen Overall trägt.

 

Solch ein komplett gefilztes Puppenkind ist etwas ganz besonderes. Es wird sofort angenehm warm, wenn man Lucy an sich nimmt und alles fühlt sich so herrlich weich an. Einmal im Arm, möchte man sie eigentlich nicht wieder weglegen... Ich bin immer noch nicht ganz fertig, möchte noch einen schönen Untergrund für Lucy filzen wie auch schon bei "Luise auf der Wiese" und "Pierre mit seinem Bär" und dazu noch etwas für den kleinen Jaspar. Aber was, das verrate ich noch nicht, das möchte ich erst einmal ausprobieren... Heute gibt es aber schon mal ein paar Schlunzbilder für euch --- viel Freude damit!

 

Jetzt setze ich mich zum häkeln wieder in den Garten, denn heute ist es bei uns nicht nur sonnig sondern auch so richtig mild. Unseren Jungs geht's wieder gut und sie spielen draußen in der Sonne.

 

Habt ein schönes Wochenende und seid herzlich gegrüßt,

eure Sanne

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Lucy, 45 cm groß, mit ihrer Puppe Jaspar

9. März

Rosi, Stine, Theo, Elli und Fridolin

 

Ihr Lieben! Ja, so heißen die 5 wundervollen Puppenkinder, die letztes Wochenende in unserem Wochenendkurs geboren wurden. Bei den drei wonneproppigen Babys passt der Begriff "geboren" auch richtig gut. Da die Teilnehmerinnen schon zum zweiten oder dritten Mal dabei waren, hatten wir ein sehr vertrautes Miteinander und auch viel Spaß. Alle haben fleißig gestopft, gehäkelt, genäht und gestickt und nach vielen Stunden wurde all unsere Mühe mit einem Lächeln der Puppenkinder belohnt. Und wenn dann das Wangenrouge vorsichtig aufgerieben wird, erwachen sie richtig zum Leben... Die Babys haben natürlich auch einen kleinen Bauchnabel und einen richtigen Po bekommen. Unter ihrem Strampler tragen sie das süße Wollhöschen und Flügelhemdchen, das meine Freundin Linda entworfen und aus naturfarbener Schurwolle gestrickt hat. Das macht sie so schön weich und rund!

 

Natürlich gab es auch wieder einen regen Austausch. Wo bekommt man gute Wolle und Stoffe her, hast du schon diese und jene Seite entdeckt, da gibt`s ganz tolle Sachen usw. Nicht nur was das Nähen angeht, sondern auch in dieser Hinsicht kann man viel in einem Puppenkurs lernen. Und so war es nicht mal gelogen, dass eine Mama ihrem Kind erzählte, sie würde zur Weiterbildung fahren, denn das Puppenkind soll ja eine Geburtstagsüberraschung werden. Auch ich erfahre immer wieder Interessantes und Neues und nehme --- neben den persönlichen Begegnungen --- so einiges aus den Kursen mit.

 

Leider habe ich seit Montag zwei kranke Spatzen im Nest. Daher denke ich, dass ich frühestens erst Mitte nächster Woche wieder eine Puppe in die Schatzkiste legen kann. Im Moment nähe ich an einem Puppenkind für meinen Neffen, der mir vor ein paar Wochen einen Brief schrieb und mir darin erzählte, wie er sich seine Fridericke vorstellt. Über diesen Puppenwunsch habe ich mich ganz besonders gefreut!

 

Kann ich eigentlich nebenbei arbeiten mit zwei kranken Spatzen zu Hause? Nicht so viel wie normal natürlich, aber je nach dem, wie sie sich fühlen, schlage ich oben in meiner Werkstatt Krankenlager auf und dann lauschen wir gemeinsam den Hörbüchern von Cornelia Funke, über die ich selber auch immer wieder schmunzeln kann. "Potilla", "Kein Keks für Kobolde" und "Drachenreiter" sind z.B. gute "Genesungsbegleiter". Dazu liegt feiner Orangenduft aus meinem Aromalämpchen in der Luft. Wenn wir diesen Mittelweg wählen, beschränke ich mich meist auf Häkelarbeiten oder Nähte von Hand, sodass eine ruhige, gemütliche Atmosphäre entsteht.

 

Von nun an kann ich euch auch das Kleiderset Nummer 13 anbieten. Die drei Nähmamas der Puppenbabys haben es als erste ausprobiert und wundervolle Strampler und Hemdchen dazu genäht. Ihrer Meinung nach konnten sie der Anleitung ganz leicht folgen, was mich natürlich sehr freut, denn genau das möchte ich ja gern, euch leicht nachvollziehbare Anleitungen anbieten. So sind ja schon viele wunderschöne Kleidersets in ganz verschiedenen Puppengrößen in den letzten Jahren entstanden und ich freue mich immer, wenn ich dann Bilder bekomme und sehe, wie jede Näherin ihre eigenen Ideen noch mit hineinnäht, andere Stoffe verwendet, Webbänder, Schleifen, etwas Gesticktes...

 

Habt ihr schon gesehen? Rosi und Stine könnten ein richtiges Zwillingspärchen sein...

 

Viel Freude mit den Bildern wünscht euch

herzlich

eure Sanne

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Baby Rosi, 40 cm groß

Baby Stine, 40 cm groß

Baby Theo, 40 cm groß

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Rotmützchenelfe Elli, 34 cm groß

Fliegenpilzelf Fridolin, 34 cm groß

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Elfenpärchen

Zwillingskinder

lauter hübsche kleine Details - von zu Hause mitgebracht oder in meiner Werkstatt entdeckt

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die Puppennähmamas Hilde, Sylvi, Mandy, Cornelia & Andrea

Einige Puppennähmamas nähen nach einem Kurs bei mir dann noch weitere Puppen zu Hause. Und was für wunderschöne Puppenkinder dabei schon entstanden sind!!! Irgendwann erfülle ich mir auch mal den Wunsch nach einer eigenen Galerie für diese Puppen auf meiner Seite. Cornelia z.B. hat zu Weihnachten Luzie genäht und ich möchte sie euch unbedingt mal vorstellen! Sie ist sooo goldig geworden in ihrem weißen Kleid aus samtig weichem Strickjersey - ganz zart mit lieben Gesichtchen, aber seht selbst...

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Luzie von Cornelia, 40 cm groß

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